Klinker
Klinkerriemchen
FARO
schwarz-nuanciert, glatt

Wohnhochhaus in Amsterdam (NL): „Miles Building“

Foto © Röben/Luuk Kramer

Im Süden von Amsterdam wird seit der Jahrtausendwende das Wohn- und Dienstleistungsquartier „Zuidas“ entwickelt und verdichtet. Zuletzt wurde hier unter anderem das von Jacq. de Brouwer geplante, aktuell für den wichtigen Amsterdamer Architekturpreis AAP nominierte Wohn- und Bürogebäude „Miles Building“ fertiggestellt.

 

Bis zum Jahr 2025 sollen hier insgesamt 8.500 neue Wohnungen sowie Büroflächen für rund 50.000 zusätzliche Arbeitsplätze entstanden sein. Ein Schwerpunkt der Bebauung ist  der für Hochhausbauten bestimmte, dabei streng orthogonal in einzelne Karrees untergliederte Bereich zwischen der Boelegracht und der weiter nördlich verlaufenden George Gershwinlaan.

 

Differenzierter Baukörper

Der von Jacq. de Brouwer mit dunklen Keramik-Klinkern gestaltete, um einen zentralen Innenhof organisierte Komplex verknüpft zwei Hochhausscheiben mit acht bzw. zwölf Geschossen mit einem winkelförmigen, lediglich zweigeschossigen Baukörper am Wasser und stellt dabei insgesamt 71 Eigentumswohnungen zur Verfügung. Das Angebot umfasst neben Appartements und Penthouses auch Stadtwohnungen und doppelgeschossige Loft-Einheiten in dem pavillonartigen Gebäudeabschnitt. Zusätzlich wurden 1.100 Quadratmeter Büro- und Geschäftsflächen integriert.

 

Die differenzierte Baukörpergestaltung ermöglicht nicht nur eine dynamische Gesamtkomposition mit vielfältigem Raumangebot, sie erweist sich auch als angemessene Antwort auf den bestehenden städtebaulichen Kontext. Denn während sich die beiden Hochhausscheiben selbstbewusst dem nordöstlich angrenzenden Wohnturm „Amsterdam Symphony“ mit seinen 27 Geschossen entgegenstellen, ermöglicht der teilweise aufgeständerte Pavillon einen harmonischen und vergleichsweise privaten Übergang zur Wasserfläche der südlich angrenzenden Boelegracht. Eine zusätzliche Einbindung des Komplexes schafft die durchgehend verglaste dreigeschossige Laden- und Bürozeile in Richtung des östlich gelegenen Gershwin-Platzes.

 

Wertige Hülle

Eine wichtige Rolle bei der Planung des Neubaus spielte die Gestaltung der dunklen Außenfassaden. Um den hochwertigen Charakter der Architektur zu betonen und einen Kontrast zu den angrenzenden Hochhausbauten mit ihren roten Klinkerfassaden zu schaffen, entschied sich Jacq. de Brouwer erneut für den Röben Klinker FARO schwarz-nuanciert im extrem schmalen 9cm DF-Sonderformat (240 x 90 x 52 mm): „Der dunkle Stein fügt die unterschiedlichen Bauvolumen zu einem skulpturalen Ganzen zusammen und betont so unseren Ansatz, ein wertiges Gebäude inmitten von exklusiven Bürogebäuden zu schaffen“, beschreibt der Architekt sein Gestaltungskonzept. „Wichtig dabei ist, dass der Stein nicht einfach nur anthrazitfarben ist, sondern dass er zusätzlich auch einen leicht braunen Farbton besitzt und somit nicht kalt, sondern vergleichsweise warm wirkt. Darüber hinaus überzeugen uns seit langem die gleichbleibende Farbigkeit und die hohe Qualität der Röben Steine. So konnten wir sicher sein, dass es auch bei größeren Mauerwerksflächen keine Farbunterschiede gibt und dass die Fassaden auch in zehn Jahren noch genauso aussehen werden wie heute.“

 

Auf der Baustelle wurden die FARO-Klinker im Läuferverband vermauert und mit 15 Millimeter hohen Lagerfugen ausgebildet. Spezielle Fertigbauteile wurden dabei nicht verwendet – „auch schwierigere Bereiche der Fassade wurden durchgehend vor Ort gemauert“, so Jacq. de Brouwer. Die Fassaden überzeugen aber nicht nur ästhetisch, die zweischalige Bauweise mit Klinkern spielt außerdem auch eine wichtige Rolle für das Energiekonzept des Neubaus. Denn im Zusammenspiel mit einer hochwertigen Dämmung und gebäudetechnischen Maßnahmen trägt die Außenhülle dazu bei, dass der Energiebedarf des Gebäudes um rund 70 Prozent gegenüber einem konventionell geplanten Gebäude gesenkt werden konnte.

 

 

Planung: Bedaux de Brouwer Architecten, Jacq. de Brouwer, Goirle (NL)

Fotos: Luuk Kramer, Amsterdam