Klinker
Klinkerriemchen
OSLO
perlweiß, glatt

In neuem Glanz - Sanierung einer Parkhausfassade

Foto © Röben/Cornelia Suhan

Westlich angrenzend an die Altstadt von Lingen und in direkter Nähe zum St. Bonifatius-Hospital ist 2009 das Medicus Wesken Gesundheitszentrum fertiggestellt worden. Die Putzfassade des angeschlossenen Parkhauses war allerdings wegen starken Algenbefalls jetzt sanierungsbedürftig geworden. Die neue Fassade wurde mit dem Keramik-Klinker OSLO perlweiß, glatt aufgemauert.

Der großformatige St. Bonifatius-Komplex integriert auf drei bis vier Ebenen mit einer Fläche von insgesamt 6.000 Quadratmetern eine wohnortnahe Versorgung mit Fachärzten für die Region. Das Angebot umfasst rund 30 Human- und Zahnmediziner aus unterschiedlichsten Fachrichtungen sowie mehrere therapeutische Praxen und Gesundheitsdienstleister.

 

Mit der Planung des Gesundheitszentrums war seinerzeit das ortsansässige Büro Krämer + Susok Architekten beauftragt worden. Ihr Entwurf setzt sich zusammen aus drei fließend verbundenen Volumen, die in ihrem Kern einen gemeinsamen Innenhof umfassen. Ergänzt wird der Komplex durch ein südlich direkt angeschlossenes Parkhaus mit 230 Stellplätzen. Eingefasst werden sämtliche Volumen durch eine beigefarbene Fassadenverkleidung aus vertikal ausgerichteten Keramikplatten mit hochformatigen, bewusst unregelmäßig platzierten Fenstern. Lediglich der rückseitige Teil des Staffelgeschosses sowie die Außenhülle des Parkhauses oberhalb eines vier Meter hohen Sockelbereiches wurden abweichend als weiße Putzflächen gestaltet.

 

Verschmutzte Putzfassade

Die Keramikfassade hat bis heute ihren offenen und freundlichen Charakter behalten. Ganz anders der Eindruck der hellen Putzflächen, die schon wenige Jahre nach Fertigstellung eine deutliche Verschmutzung zeigten und deshalb bereits drei Mal neu gestrichen wurden. Zuletzt hatte sich außerdem ein aggressiver Pilz auf der Oberfläche entwickelt, der den Putz regelrecht zerfressen hat. Hinzu kommt, dass an einer Seite der Straße mehrere Bäume stehen, so dass in diesem Bereich zusätzlich ein Grünbelag durch Beschattung und Verwehungen entstanden ist. Um eine deutliche und nachhaltige Verbesserung der vorhandenen Optik sicherzustellen, hatte der Betreiber des Ärztehauses deshalb beschlossen, die vorhandene Putzfassade grundlegend zu modernisieren und als weiße Klinkerhülle auszubilden.

 

Umfassende Sanierung als Klinkerfassade

Für die Umsetzung der neuen Außenhülle wurde der Röben Keramik-Klinker OSLO perlweiß gewählt. Die Einhaltung des maximalen Abstands der Klinker zur tragenden Stahlbetonkonstruktion erforderte eine besondere Lösung, denn die neue Fassade sollte flächenbündig mit der im Erdgeschoss vorhandenen Keramikbekleidung abschließen. „Wir haben deshalb einen Sparverblender im Normalformat NF hergestellt, der nur 55 Millimeter Tiefe aufweist“, erklärt Röben Fachberater Simon Lühn. Nach Entfernung des schadhaften Putzes und einer Wärmedämmung konnte so die geforderte Bündigkeit des neuen Wandaufbaus erreicht werden.

 

Ebenso ungewöhnlich gestaltetet sich das Aufmauern der Steine: Zunächst war direkt oberhalb der vorgehängten Fassade umlaufend eine tragfähige Edelstahlabfangung am Stahlbeton montiert worden, die eine feste und sichere Auflage der Klinker gewährleistet. Auf der zu mauernden Höhe von insgesamt 7,50 Metern wurden dann aus statischen Gründen zwei weitere Konsolenbänder zur geschossweisen Abfangung montiert. Außerdem wurden die Klinker wie üblich mit Mauerwerksankern mit der tragenden Konstruktion verbunden.

 

Die Klinker wurden mit einem weißen Fugenglattstrichmörtel frisch in frisch vermauert, um entsprechend der Vorgabe eine homogen weiße Fassade zu erhalten: „Der Mörtel diente dabei als Mauer- und Fugmörtel in einem Arbeitsgang, weil der Mauermörtel bei Sparklinkern wegen ihrer geringeren Auflagefläche nicht ausgekratzt und die Fugen nachträglich verfugt werden dürfen“, so Simon Lühn.

 

Mit der Fassade im homogenen Läuferverband und weißer Fugen hat der Komplex eine angenehm helle Ausstrahlung erhalten, die - anders als zuvor -  dauerhaft Bestand haben wird. Denn durch die geringe Wasseraufnahme des keramischen Materials nehmen die glatten OSLO-Klinker so gut wie keine Feuchtigkeit mehr auf, so dass oberflächlich aufliegende Schmutzpartikel vom nächsten Regen einfach wieder abgewaschen werden. Auch Pilze haben keinerlei Chance, sich auf den Steinen festzusetzen. Anhaben könnten sie der hart gebrannten Keramik ohnehin nichts.

 

Ausführung: Bauunternehmen Hermann Bickers, Wietmarschen