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Schulcampus in Capellen (LUX): Werte bauen!

Foto © Röben

Im luxemburgischen Ort Capellen ist jetzt ein Schulcampus nach Plänen des Atelier d’Architecture et de Design Jim Clemes fertiggestellt worden. Die Bildungseinrichtung umfasst Vor- und Grundschule, Räume zur Früherziehung sowie eine Nachmittagsbetreuung.

 

Der Campus Capellen möchte sich seinem direkten Umfeld öffnen – die angeschlossene Sporthalle kann auch für außerschulische Veranstaltungen genutzt werden. Die Architekten sehen in ihrer Arbeit eine hohe soziale Verantwortung gegenüber den zukünftigen Nutzern, was sich nicht zuletzt in einer sehr bewussten Wahl der Materialien äußert.

 

Video: Interview Jim Clemes

 

Raum, um sich frei entfalten zu können

Der Baukörper bietet der umliegenden Bebauung ein selbstbewusstes Gegenüber, passt sich in der Höhe aber maßstäblich an. Das Volumen ist, ähnlich einer Skulptur, den Funktionen entsprechend geformt. Der südliche Bereich des Neubaus bildet ein U, das die Pausen- und Freiräume der Früherziehung und der Vorschule dreiseitig umschließt und von der Straße abtrennt. Der Schulhof der Grundschule befindet sich im Norden des Grundstücks und wird durch die Sporthalle und die Nachmittagsbetreuung eingerahmt, die in L-Form an das U gesetzt sind. Man erreicht so eine gleichzeitige Überlagerung und Trennung der Schulhofbereiche, damit jeder den Raum hat, den er braucht, um sich frei entfalten zu können. Die Sportinfrastruktur ist sehr wichtig, da sie eben nicht nur für die Schule, sondern auch für außerschulische Veranstaltungen örtlicher Vereine genutzt werden kann. Der Campus ist so die ganze Woche über belebt.

 


Die Haptik des Klinkers

„Eine Farbe, die mit Stadt zu tun hat“ war der Leitgedanke des Atelier d’Architecture et de Design Jim Clemes bei der Auswahl  des grauen Klinkers. Doch auch die Haptik des Klinkers, die Textur der Oberfläche sollte dieser Idee folgen. Im Röben Klinkerwerk Bannberscheid wurden daher verschiedene Oberflächen entwickelt und vorgeschlagen, die Architekten modifizierten sie weiter und schließlich „stand“ die besondere, raue Oberfläche des Klinkers als Ergebnis des kreativen Brick-Designs®. Inzwischen ist der Stein Bestandteil des Röben Standardprogrammes und bekam den Namen YUKON.

 

Eine weitere Besonderheit der Fassade: Die Architekten hatten bei der Gestaltung der Fassade nicht nur den gewöhnlichen „Wilden Verband“ vor Augen. Zusätzlich wurden daher Teile der Klinker im Lang-Dünnformat (290 x 52 mm) auf 2/3 ihrer Länge gekürzt , um ein besonders lebhaftes Bild in der Fläche zu erzielen. Die Steindicke betrug neun Zentimeter, zu erkennen an den relativ schmalen „Köpfen“ im Verband.

 

Spektakuläre Ziegel-Fertigteile

Neben Standard-Fertigteilen für die Überdeckung großer Mauerwerksöffnungen wurden in der Fassade spektakuläre Ziegel-Fertigteile verbaut. So sind die in unterschiedlichen Bereichen zu erkennenden senkrechten "Lamellen" im Röben Werk vorgefertigte Elemente. Sie setzen sich zum Teil aus drei Meter hohen Teilsegmenten zusammen. Konventionell wäre diese besondere Fassadenoptik in diesem Objekt nicht zu erstellen gewesen.

 

 

Planung: Atelier d’Architecture et de Design Jim Clemes

Fotos: André Nullens, Londerzeel