Korbach: Großes Volumen geschickt in Szene gesetzt.
Foto © RöbenStolze 120 Meter lang ist das Wohn- und Geschäftshaus am Hanseplatz 1 des neu entstandenen „Hanseplatz Quartiers“ in Korbach bei Kassel. Es ist eines von sechs neu errichteten Gebäuden der nordhessischen Kreis- und Hansestadt, das auf einer 8.000m² großen Brachfläche im Innenstadtbereich errichtet wurde.
Lebendiger Nutzungsmix
Seit 2008 wurde der Komplex in enger Zusammenarbeit zwischen der Stadt Korbach, dem Investor ConBau Invest GbR und dem Büro Christoph Hesse Architekten entwickelt. Kern der städtebaulichen Revitalisierung ist das Gebäude „Hanseplatz 1“, mit einer Mischung aus Läden, Gastronomie, Dienstleistungsbetrieben und barrierefreien Wohnungen. Dieser lebendige Nutzungsmix und die enge Anbindung an die Fußgängerzone sind die wichtigsten Leitlinien des städtebaulichen Konzepts.
Von seiner Form orientiert sich das Gebäude an den Dimensionen des angrenzenden Güterbahnhofes, wirkt dabei aber keinesfalls erdrückend groß. Verschiedene Kuben gliedern die Baumasse, um auf die Maßstäbe der direkten Umgebung zu reagieren. Die wechselnde Anzahl der Geschosse, die lebhafte Dachlandschaft, die Einschnitte der Eingangsportale und die Loggien der Wohnungen sorgen für ein ausgewogenes Spannungsverhältnis zwischen offenen und geschlossenen Flächen.
Fassade mit freundlicher Oberfläche
Aufgrund der exponierten Lage war schnell klar, dass das Gebäude eine Fassade erhalten musste, die der städtebaulichen Bedeutung architektonisch angemessen ist und Präsenz ausstrahlt. Korbach hat eine lange Backsteintradition, und viele Gebäude im Umfeld des alten Güterbahnhofes Korbachs überzeugten den Bauherrn, sich ebenfalls für eine Klinkerfassade zu entscheiden.
Sie sollte jedoch keinesfalls schwer und dunkel wirken, so dass die Planer nach ausgiebiger Recherche auf den GEESTBRAND bunt-weiß von Röben stießen. Der Handform-Verblender hat eine lebhafte, freundlich helle Oberfläche und jeder Ziegel unterscheidet sich in Textur und Nuancierung vom anderen.
Unterschiedliche Fugenfarben gliedern
Eine Besonderheit liegt in der Verarbeitung der Steine. Es wurde darauf geachtet, dass stets die hellere Seite des Ziegels nach außen zeigt, um ein möglichst homogen helles Fassadenbild zu schaffen. Um die einzelnen Gebäudekuben gleichzeitig voneinander abzugrenzen, wurde der Farbton der Fugen wechselnd hell oder dunkel gewählt.
Für die Rücksprünge der Ladenfront und der Loggien wurde darüber hinaus der markant dunkle Röben-Klinker CHELSEA basalt-bunt gewählt und so eine deutliche Abgrenzung zum Rest der Oberflächen erzeugt.
Planung: Christoph Hesse Architekten, Korbach
Fotos: Cornelia Suhan, Dortmund