Oldenburg: Forschungszentrum<br> NEXT | ENERGY
Foto © RöbenIn Oldenburg wurde vor kurzem das Forschungszentrum NEXT | ENERGY der Universität fertig gestellt. Fassade: Röben-Klinker CHELSEA.
Die erst 1973 gegründete Carl von Ossietzky Universität Oldenburg gehört zu den jüngeren Universitäten in Deutschland. Sie verteilt sich auf zwei Standorte, die beide durch ein Naturschutzgebiet miteinander verbunden sind: In Oldenburg-Haarentor sind die zentralen Einrichtungen angesiedelt, auf dem idyllisch im Grünen gelegenen Campus in Oldenburg-Wechloy sind die Naturwissenschaften untergebracht.
Vor kurzem wurde dort das Forschungszentrum für Energietechnologie NEXT | ENERGY des in Oldenburg ansässigen Energieversorgers EWE als unabhängiges und gemeinnütziges An-Institut der Universität fertig gestellt. In dem in unmittelbarer Nähe zum Hauptkomplex nach Plänen der Architekten Hagen & Hagen aus Cloppenburg errichteten Neubau arbeitet das Forschungszentrum an Lösungen für die Energieversorgung von morgen.
Differenzierte Materialwahl
Das aus mehreren klar strukturierten Baukörpern zusammengesetzte, bis zu vier Geschosse hohe Neubau-Ensemble des Next-Energy-Forschungszentrums wurde in enger Zusammenarbeit mit der Universität sowie der Stadt Oldenburg entwickelt. Die differenzierte Form- und Materialwahl betont dabei ganz bewusst die Unabhängigkeit des Entwurfs von den übrigen Einrichtungen am Standort.
Um andererseits eine sensible Einbettung des Gebäudekomplexes in den bestehenden landschaftlichen Kontext zu ermöglichen, wurde das Forschungszentrum gleichzeitig im Einklang mit dem vorhandenen Baumbestand sowie den vorhandenen Regenrückhaltebecken entwickelt. "Die beiden Laborflügel entlang des südwestlich und nordwestlich angrenzenden Wasserlaufes haben wir dementsprechend mit einem Verblendmauerwerk aus Klinkern in Kombination mit großflächigen Fenstern ausgebildet", so Architekt Andreas Hagen.
Eigenständigkeit des Klinkers
Bei der Suche nach einem geeigneten Stein für das Verblendmauerwerk entschieden sich die Planer in Absprache mit dem Bauherrn für den Röben Architekturklinker CHELSEA basalt-bunt. Dabei wurde nach einem hochwertigen Objektstein gesucht, der sich einerseits an die vorhandene Klinkerarchitektur der Universität anpasst, gleichzeitig aber stark genug ist, um die Eigenständigkeit und den innovativen Charakter des Forschungszentrums zu betonen. Die Röben-Klinker bieten da die ideale Lösung. Denn der auf der Baustelle im wilden Verband gemauerte, dunkelgrau verfugte Stein überzeugt nicht nur im Zusammenspiel mit den großen Fensterflächen und den Fassadenelementen aus Aluminium, sondern fügt sich trotz seiner modernen Ausstrahlung auch hervorragend in den grünen Umraum ein.
Extreme Fassadenöffnungen
Im Innenbereich des Neubaus stehen unterschiedliche, auch zu Vorlesungszwecken der Uni genutzte Besprechungs- und Konferenzräume sowie Räume für die chemische, physikalische und experimentelle Forschung zur Verfügung. "Eine Besonderheit ist dabei das als Produktionsstätte für experimentelle Photovoltaikelemente entwickelte Technikum, das mit seiner Raumhöhe von sechs Metern auch Großgeräte aufnehmen kann", so Andreas Hagen.
Als Einbringöffnungen für die Labore wurden großflächige, demontierbare Fassadenelemente aus Aluminium eingesetzt. In Richtung Nordosten, wo sich der großzügig verglaste Eingangsbereich und die Büroflächen befinden, wurde der Neubau dagegen mit einem Sockel aus Klinkern und einem Obergeschoss in Putzbauweise gestaltet.