Wohnsiedlung in Oldenburg: Langgestreckte Perlenkette
Foto © Röben/PROFOTO Studio ZahnWer die Bahnhofsallee im niedersächsischen Oldenburg entlangfährt, trifft dort auf eine lange Reihe von Doppelhäusern in Klinkerbauweise.
Der leichte Knick an einer Stelle der Straße macht es unmöglich, vom Anfang gleichzeitig auch ihr Ende zu sehen – eine langgestreckte, scheinbar unendliche Perlenschnur von Häusern reiht sich auf dem schmalen Baugrund zwischen Bahnhofsallee und der nur mäßig befahrenen Bahnstrecke Oldenburg-Osnabrück.
Die ungewöhnliche Wohnsiedlung wurde durch den Projektentwickler Metzger & Mohr in Zusammenarbeit mit dem vor Ort ansässigen Architekturbüro haus22 von Bernd Schorr realisiert. Sie umfasst 15 zweigeschossige Zweifamilienhäuser im KfW-70-Standard und mit einer Wohnfläche von 104 Quadratmetern je Wohneinheit,
Ein prägendes Detail ist die ungewöhnliche Volumengliederung der einzelnen Einheiten. Einem dreigeschossigen pultdachüberdeckten Hauptbaukörper ist dabei jeweils ein doppelgeschossigen Flachdachanbau mit vorgelagertem Carport zugeordnet, wobei sich die einzelnen Pultdächer im Zusammenspiel der Doppelhaushälften zu markant eingeschnittenen Schmetterlingsdächern ergänzen.
Rhythmische Gliederung
Betont wird die auffällige Volumengliederung der Häuser durch ein lebendig und abwechslungsreich gestaltetes Mauerwerk aus zwei unterschiedlichen Verblendsteinen, die abwechselnd für die verschiedenen Haupt- und Nebenbaukörper verwendet wurden. Neben dem Röben Handformverblender DYKBRAND flämisch-bunt kam der deutlich hellere Röben Handformverblender GEESTBRAND bunt-weiß zum Einsatz. Die Mauerung der jeweils im Normalformat gelieferten Steine im Wilden Verband mit unregelmäßig aneinander gesetzten Läufern und Köpfen sowie mit hellgrauen Fugen betont dabei den lebendigen und dynamischen Gesamteindruck der Anlage.
Durch das Zusammenspiel der beiden Klinker ist eine interessante rhythmische Gliederung entstanden, die sich wohltuend von sonstigen Wohnsiedlungen absetzt. Auch hinsichtlich der hohen Wärmedämmfähigkeit übernimmt das doppelschalige Mauerwerk eine wichtige Rolle für das Energiekonzept der Häuser, das zusätzlich auch Solar-Flächenkollektoren auf den Dächern sowie eine kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung umfasst.
Planung:
Metzger & Mohr GbR, Oldenburg
Bernd Schorr, haus22, Oldenburg
Fotos: Profoto Studio Zahn, Großenkneten