Klinker
Klinkerriemchen
WASSERSTRICH
hellrot-bunt

Nah am Wasser gebaut

Photo © Röben/Barlo Fotografik

Bis vor kurzem bestimmten leere Gewerbehallen das Bild auf der Hafeninsel in Celle. Mittlerweile ist hier eine hochwertige Wohnbebauung mit attraktiven Ausblicken aufs Wasser entstanden. Fassaden: Röben WASSERSTRICH hellrot-bunt.

Die 70.000 Einwohner zählende Stadt Celle ist bei Einwohnern und Touristenvor allem beliebt wegen ihres historischen Zentrums mit über 400 Fachwerkhäusern sowie ihres Renaissanceschlosses mit Barocktheater. Nur wenige hundert Meter entfernt von der pittoresken Altstadt und dem Schloss bilden in Richtung Nordwesten die beiden Flussarme der Aller die Celler Hafeninsel. Nach dem Abbruch einiger leerstehender Gewerbehallen ist hier ein modernes Wohnquartier mit insgesamt 182 Einheiten fertiggestellt worden. Die ambitionierte Architektur mit ihren abwechslungsreich gestalteten Klinkerfassaden und die reizvolle Lage am Wasser in unmittelbarer Nähe zur Altstadt verbinden sich dabei zu einem attraktiven Wohnquartier mit hoher Aufenthaltsqualität.

 

Das neue Quartier setzt sich zusammen aus einem südlichen und einem nördlichen Abschnitt. Die zur Innenstadt hin orientierte Fläche südlich des Stadthafens wurde ausgehend von einem 2015 durchgeführten städtebaulichen Investorenwettbewerb der Stadt Celle durch die Hofschröer Projektbau GmbH & Co. KG aus Lingen in Kooperation mit PASD Feldmeier Wrede Architekten aus Hagen entwickelt. Die überaus variantenreich gestaltete Bebauung umfasst drei „Promenadenhäuser“ mit jeweils vier oder fünf Geschossen sowie drei freistehende Stadtvillen mit jeweils zwei Vollgeschossen plus Staffelgeschoss. In den drei Promenadenhäusern finden sich insgesamt 62 Eigentumswohnungen mit Flächen zwischen 50 und 140 Quadratmetern und Blick auf den neu gestalteten Stadthafen, mit Kulturschiff und Sportboothafen. Die drei südlich vorgelagerten Stadtvillen bieten weitere 15 Einheiten mit Wohnflächen zwischen 86 und 114 Quadratmetern und profitieren dabei von ihrem Ausblick auf die Aller und das angrenzende Landschaftsschutzgebiet. Sämtliche Wohnungen sind weitgehend barrierefrei gestaltet, für eine optimierte Erschließung steht eine gemeinsame Tiefgarage mit 87 Stellplätzen zur Verfügung.

 

Komplettiert wird die neue Bebauung am Stadthafen Celle durch 59 Wohnungen in vier hell verklinkerten Stadthäusern entlang der nördlich verlaufenden Hafenstraße sowie durch fünf dahinterliegende „Hafenhäuser“ mit insgesamt 46 Wohnungen.

 

Kraftvolle Klinkerarchitektur

Alle sechs Baukörper am südlichen Hafenrand sind in massiver Klinkerbauweise ausgeführt, um eine hohe Nachhaltigkeit und Langlebigkeit zu erreichen und gleichzeitig einen städtebaulichen Bezug zu den zahlreichen historischen Backsteinbauten in Celle herzustellen. Charakteristisch ist außerdem die differenzierte Volumenstaffelung mit ihren vielfältigen Vor- und Rücksprüngen. Im Verbund mit großen, beinahe geschosshohen Fenstern und offenen Terrassen oder zurückliegenden Loggien haben die Planer einerseits eine maximale Tageslichtnutzung in den verschiedenen Wohnungen erreicht und andererseits attraktive Sichtbeziehungen auf das Wasser und durch die einzelnen Baukörper hindurch ermöglicht.

 

Für die Fassaden wurden insgesamt 310.000 Röben Handformverblender WASSERSTRICH hellrot-bunt auf die Baustelle geliefert. Neben Vollsteinen im Normalformat kamen dabei auch 14 Millimeter starke Riemchen zum Einsatz. Mit ihrer rustikalen Oberfläche unterstreichen die Steine die kraftvolle, dabei rhythmisch abgetreppte Formgebung und fügen die Bebauung optimal in die maritime Umgebung ein: „Im Ergebnis wird die kubische Wirkung des Gesamtensembles ganz wesentlich durch die Materialeigenschaften des Röben-Klinkers geprägt“, wie Architekt Helmut Feldmeier erklärt. Ebenso harmonieren die Steine mit den anthrazitfarbenen Fensterrahmen und Brüstungselementen.

 

Betont wird der Eindruck durch die Ausführung der Fassaden im Wilden Verband mit unregelmäßig wechselnden Köpfen und Läufern sowie eine zementgraue Verfugung, die den handwerklichen Charakter der Fassaden hervorhebt und so dezent das harmonische Erscheinungsbild unterstreicht. Die erforderlichen senkrechten Dehnungsfugen wurden als Mäanderfuge ausgebildet, um so den gewählten Mauerwerksverband weiterführen zu können. In Teilbereichen wurde die Fassade außerdem durch das leichte hervorziehen von Steinreihen als Reliefmauerwerk ausgeführt.

Die Riemchen wurden demgegenüber vor allem zur Bekleidung der mit einem WDV-System zur Vermeidung von Wärmebrücken versehenen Stützen und Pfeiler eingesetzt. Spezielle, aus ganzen Klinkern geschnittene Läuferriemchen schließen die Balkonbrüstungen an ihren Unterseiten in der Optik von Vollsteinen perfekt ab.

 

Planung:

Hofschröer Projektbau GmbH & Co. KG, Lingen

PASD Feldmeier Wrede Architekten, Hagen