Eine ganz wichtige Rolle spielte beim MotelONE Berlin-Ku´damm die Befestigungstechnik für die Fertigbauteile. Bei den Gesimsbändern z. B. werden die vertikalen Lasten durch Konsolanker aus Edelstahl aufgenommen. Die L-förmigen Deckenteile wurden an der Frontseite mit Konsolankern befestigt, die Deckenunterseite an der darüber liegenden Stahlbetondecke mit Schwerlastdübeln.

Gesimsband
Das Gesimsband ragt rund 50 cm aus der Fassade heraus. Hätte man, wie üblich, das Mauerwerk von unten nach oben erstellt, wäre der Aufbau eines Gerüstes dadurch nicht möglich gewesen. So wurde erst der obere Teil der Fassade fertiggestellt. Die horizontalen Elemente des Gesimsbandes wurden im Röben-Werk als Fertigbauteile konstruiert, auf der Baustelle werden sie dann nachträglich eingebaut; die vertikalen Teile des Gesimsbandes wurden wiederum konventionell aufgemauert.

Der Einsatz von Fertigteilen war aus verschiedenen Gründen naheliegend: Zum einen aus Gründen der Wirtschaftlichkeit, weil man gewisse Bauteile im Werk einfach sauberer und schneller fertigen kann, als auf der Baustelle. Zum anderen, weil einige Baudetails aufgrund ihrer Geometrie und Statik zwingend als Fertigteil produziert werden mussten.

Die Deckenplatten
Dies gilt insbesondere für die Deckenplatten. Sie sind von vorn und von unten, genau wie die Fassade, mit Klinkern verblendet. Wir haben es bei diesem Bau außerdem mit abgehängten U-Deckenelementen zu tun, die sogar von drei Seiten sichtbar sind. Dies gilt ebenso für die angedeuteten Pfeiler, deren Flächen von beiden Seiten, von vorn und von unten sichtbar sind. Dies ist konventionell nicht zu machen. Die untergehängte Deckenfläche ist in einem Bereich fast 30 Meter lang und verjüngt sich von dreieinhalb auf einen halben Meter Breite. In einem Stück ist diese Decke selbstverständlich nicht herzustellen geschweige denn, zu montieren. Sie wurde deshalb segmentiert, um eine vernünftige Montage zu garantieren.

Geforderte Maßarbeit
Um sämtliche Fassadenflächen nach den Vorgaben ausführen zu können, erhielten die Maurer für jedes Feld eine exakte Zeichnung mit dem Schichtmaß und der Position der jeweiligen Klinker, die dann ausschnittweise kopiert als Vorlage an die Fassade geklebt wurde.

Ebenso standen auch den Mitarbeitern im Röben Fertigteil-Werk exakte Produktionszeichnungen des Planungs-Services zur Verfügung, auf denen jeder Stein einzeln aufgeführt war. Wie bei einem Puzzle wurden dort die Riemchen nach genauen Vorgaben im Negativ-Verfahren in die Schalung gelegt. Insgesamt wurden auf diese Weise die mehr als 250 unterschiedliche Fertigteile im Gebäude verarbeitet.

 

Kontakt Röben PlanungsService