Kontrastreiche Fassade - Klinkermischung im Wohnungsbau
Photo © RöbenDas Objekt integriert auf vier Ebenen und einer Bruttogeschossfläche von rund 2.700 Quadratmetern 42 unterschiedlich große Wohneinheiten für Generationen übergreifendes Wohnen. Die Fassade besteht aus einer Architektensortierung der Sorten SHEFFIELD und NEWCASTLE.
Aufgrund der angespannten Wohnungssituation in vielen Regionen Deutschlands fordern viele Experten eine Wiederbelebung des öffentlich geförderten Wohnungsbaus. Welch hochwertige Lösungen sich dabei umsetzen lassen, zeigt beispielhaft das von der Dortmunder Unternehmensgruppe Derwald fertiggestellte Projekt im Stadtteil Hörde.
Geschwungener Grundriss
Architektonisch überzeugt das Projekt vor allem durch seine kontrastreiche Fassadengestaltung sowie durch die städtebauliche Einbindung als Gegengewicht zu der nordwestlich angrenzenden Großsiedlung Clarenberg, die Anfang der 1970er-Jahre für rund 3.000 Menschen angelegt worden war. Ein gelungenes Detail ist außerdem der charakteristisch geschwungene Grundriss, mit dem der Baukörper den Verlauf der Benninghofer Straße aufgreift. Eine Durchfahrt ermöglicht dabei einen Übergang in den Innenhof.
Bei der Gestaltung der Fassaden haben sich die Planer ausgehend von der umliegenden Bebauung für einen Kontrast von dunkelroten Klinkern und weiß verputzten Flächen entschieden.
Abwechslungsreiches Fassadenbild
Dabei zeigen sich völlig unterschiedliche Ansichten: Die nach Südosten orientierte Gartenfassade des Baukörpers mit ihren schlank gegliederten Fenstern und den modern detaillierten, frei auskragenden Balkonen präsentiert sich durchgehend mit dunkelrotem Mauerwerk.
In Richtung der nordwestlich angrenzenden Benninghofer Straße rahmen die Mauerwerksflächen dagegen einen hell verputzten, durch Glasfugen abgesetzten Mittelteil mit wechselweise vor- oder zurückspringenden Fensterflächen ein. Im Zusammenspiel der unterschiedlichen Elemente und Materialien ist ein abwechslungsreiches Fassadenbild mit überraschenden Perspektiven und Ansichten entstanden. Ein architektonischer Blickfang ist dabei die abgerundete, durch schmale vertikale Fenster untergliederte Gebäudeecke in Richtung Nordosten.
Individuelle Mischung
Bei der Wahl eines geeigneten Steines für die insgesamt 2.700 Quadratmeter große Klinkerfassade arbeiteten die Planer eng zusammen mit dem Röben PlanungsService. Gemeinsam wurde eine individuelle Architektensortierung entwickelt, die zu 90 Prozent aus dem Röben Klinker SHEFFIELD und zu 10 Prozent aus dem Röben Klinker NEWCASTLE besteht. Die im Normalformat verwendeten, im Wilden Verband vermauerten und dunkelgrau verfugten Steine betonen die kontrastreiche Architektur und zeigen beispielhaft den Spielraum auf, den der öffentlich geförderte Wohnungsbau hat: „Der Klinker hat eine besondere optische Qualität, so dass er zwar einen homogenen Baukörper formt, dabei aber abwechslungsreich und lebhaft herüberkommt“, erklärt Architekt Thomas Pape. „Wir haben hier eine sehr individuelle Mischung gewählt, die dem Gebäude einen modernen und gleichzeitig bodenständigen Ausdruck gibt.“
Planung: WFD DERWALD Projektentwicklung, Dortmund
Ausführung: DERWALD Bauunternehmen GmbH & Co. KG
Fotos: Cornelia Suhan, Dortmund
Architektensortierung aus
90% Röben Klinker SHEFFIELD
10% Röben Klinker NEWCASTLE