Osnabrück: Keramischer Boden in der Bäckerei
Photo © RöbenNeben einer besonderen Belastbarkeit, die eine hohe Punktbelastung ermöglicht, waren in der Bäckerei auch eine optimale Trittsicherheit auf den häufig durch die Teigbearbeitung rutschigen Böden sowie ein Höchstmaß an Lebensmittelhygiene gefordert.
Zentraler Planungsgedanke war dabei die Schaffung einer transparenten „gläsernen Backstube“ mit angegliedertem Verkaufsraum und Café, von dem aus die Besucher bei Kaffee und Kuchen den Bäckern bei der Arbeit zuschauen und sich gleichzeitig eingehend über die Rezepte und Inhaltsstoffe der Brot- und Backwaren informieren können.
Belastbarkeit und Trittsicherheit
Zu den größten Herausforderungen bei der Planung der gläsernen Backstube gehörte die Auswahl eines strapazierfähigen und flexiblen Bodenbelags für sämtliche Bereiche. Neben einer besonderen Belastbarkeit, die eine hohe Punktbelastung ermöglicht, waren dabei auch eine optimale Trittsicherheit auf den häufig durch die Teigbearbeitung rutschigen Böden sowie ein Höchstmaß an Lebensmittelhygiene gefordert.
Nicht zuletzt durch die nach außen hin bewusst einsehbaren Produktionsabläufe sollten die Böden außerdem pflegeleicht und einfach zu reinigen sein. In Absprache mit dem Planungsbüro entschied sich Johannes Külkens, der Geschäftsführer der Wellmann Bäckerei, für Röben VIGRANIT® Feinsteinzeug, hellgrau, Feinkorn im Format 20 x 10 x 1,5 cm. „Mit der Röben Bodenkeramik machen wir bereits seit zehn Jahren hervorragende Erfahrungen. Denn die gleichen Klinkerplatten haben wir seinerzeit auch beim Neubau des Gebäudes in der Lotter Straße eingesetzt.“
Edles für den Verkaufsraum
Der vor kurzem eingeweihte Neubau ist vom Osnabrücker Planungsbüro igk Krabbe in enger Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber entwickelt worden. Auf einer Fläche von 4.000 m2 integriert er ein Rohstofflager sowie einen weiträumigen Produktionsbereich mit einem Großbackofen, in dem auf acht Etagen auf heißen Steinen gebacken werden kann.
Dem Wunsch nach größtmöglicher Transparenz entsprechend wurde die Produktionshalle mit einer großzügig verglasten Fassade zum Besucherparkplatz und der angrenzenden Birkenallee errichtet. Sämtliche weiteren Funktionen des Neubaus wie Verkauf, Café, Verwaltung und eine zusätzliche getrennt vermietete Ladenfläche sind in einem vorgelagerten, markant gelben Baukörper mit offener Sichtbeziehung zur Produktionshalle angesiedelt.
Hygiene ist selbstverständlich
Die Röben Bodenkeramik verbindet die von der Berufsgenossenschaft geforderte rutschhemmende Oberfläche und die hohe Stabilität mit einer eleganten, leicht schimmernden Optik, die durch eine spezielle Poliertechnik erzielt wird. Darüber hinaus ist sie absolut resistent gegen Verschmutzungen: VIGRANIT® Feinsteinzeug ist so hart gebrannt, dass praktisch kein Wasser in das keramische Material eindringen kann. So sind die Klinkerplatten jederzeit schnell und leicht zu reinigen und es können sich keine Bakterien festsetzen und vermehren - Eigenschaften also, die beste Voraussetzungen für einen blitzsauberen und hygienisch einwandfreien Arbeitsraum bieten.
Zudem sind die Oberflächen des VIGRANIT®-Feinsteinzeugs feuerversiegelt. Dadurch sind sie absolut fleckenunempfindlich, abriebfest und einfach maschinell zu reinigen. Wichtige Argumente hinsichtlich der Langlebigkeit und Wirtschaftlichkeit.
Geschützte Kanten
Um eine stabile und absolut planebene Oberfläche zu erzielen, wurde das Steinzeug im Rüttelverfahren verlegt - eine Technik, mit der sich in relativ kurzer Zeit große Flächen in nur einem Arbeitsgang verarbeiten lassen. Das System beruht auf dem maschinellen Einrütteln der Klinkerplatten in das Mörtelbett, wobei der Bettungsmörtel so stark verdichtet wird, wie es im konventionellen Klebeverfahren nicht möglich ist. Die Klinkerplatten werden bei der Rütterverlegung „knirsch“, das heißt ohne Fuge, verlegt.
Um zu vermeiden, dass der enorme Druck, dem die Kanten dabei ausgesetzt sind, zu Abplatzungen an der Fliese führt, ist das VIGRANIT®-Feinsteinzeug mit dem Röben V-Spacer® ausgestattet. Damit ist sichergestellt, dass die Klinkerplatten sich nur an den unteren, also nicht sichtbaren Kanten berühren. Die Oberkanten werden dagegen gerade soviel auf Abstand gehalten, dass der Rüttelvorgang keine Schäden verursachen kann und der gewünschte Effekt der "Knirschfuge" dennoch voll erhalten bleibt. Der extrem schmale Spalt zwischen den Platten wird abschließend im Schlämmverfahren verschlossen.
Leichte Reinigung, lange Lebensdauer
Das Ergebnis ist ein ebenflächiger Boden mit gleichmäßigem Fugenbild - ohne Plattenüberstände und so genannte „Unterzähne“ im Bereich der Ecken und Kanten. In nur einem Arbeitsgang ist so ein kompakter und leicht zu reinigender Bodenbelag mit extrem hoher Stabilität und Härte entstanden. Die lange Lebensdauer der Klinkerplatten ist also schon mit eingeplant.
Die Osnabrücker Bäckerei Karl Wellmann ist mit rund 135 Mitarbeitern an insgesamt 17 Standorten vertreten. Nachdem das Familienunternehmen zuvor jahrzehntelang mit seiner Verwaltung und Produktion an der Lotter Straße im Innenstadtbereich von Osnabrück ansässig war, entschied sich die Geschäftsführung 2003 zum Neubau des Hauptsitzes im südwestlich gelegenen Stadtteil Atter.
Planung: igk Krabbe, Osnabrück