Erde, Wasser, Luft und Feuer
Seit Jahrtausenden werden Klinker auf immer die gleiche Weise hergestellt: Ton wird mit Wasser formbar gemacht, zu Ziegelrohlingen gepresst, mit warmer Luft langsam getrocknet und anschließend im Feuer hart gebrannt. Durch stetige Optimierung dieses Prozesses ist der Klinker mehr denn je ein natürlicher, nachhaltiger Baustoff. Und ein wunderschöner!
Für unsere Klinker werden die natürlichen Tonvorkommen in unseren Gruben im Tagebau durch Bagger abgebaut. Erfahrene Baggerführer, eine definierte Mischung der Tone und die fortwährende Untersuchung des Rohstoffes im Labor garantieren genau die Zusammensetzung, die wir für unsere verschiedenen Klinker benötigen.
Die Tongruben liegen meist direkt an den Werken, so dass keine umweltbelastenden Transporte erforderlich sind. Je nach Art des Tones, der Brenntemperatur und der Brennatmosphäre können unterschiedliche Klinkerfarben erzielt werden: Von fast reinem Weiß über Grau, Gelb und klassischem Rot bis zu sehr dunklen und bei Röben sogar schwarzen Klinkern.
Die Aufbereitung
Nur selten kommen die Tone in ihrer Zusammensetzung und Struktur so vor, wie sie für die Herstellung unserer Ziegel erforderlich sind. Deshalb muss das gewonnene Rohmaterial zuerst aufbereitet werden. Dies erfolgt in mehreren Schritten:
- Zerkleinerung und Mischen der Rohstoffe Ton und Lehm
- Beigabe von Sand, Ziegelmehl oder anderer Hartstoffe
- Aussondern unerwünschter Bestandteile
- Einstellen der gewünschten Plastizität durch Feuchteregulierung
Die Rohstoffe durchlaufen dabei einen Kastenbeschicker, den Walzenbrecher, den Kollergang und das Walzwerk oder die Mahlanlage. Eine besondere Bedeutung bei der Feinaufbereitung der Rohstoffe kommt dem Kollergang zu. Hier werden mit rundumlaufenden Walzen die gröberen Bestandteile des bereits voraufbereiteten Materials weiter zerkleinert, bevor es dem Walzwerk zugeführt wird, in dem es auf die gewünschte Korngröße (0-1 mm) gebracht und so zu einem feinkörnigen Versatz wird.
Um den gemischten und zerkleinerten Rohstoff anschließend gut formen zu können, wird fein dosiert Wasser zugesetzt. Die fertige Masse wird zunächst im Sumpfhaus eingelagert.
Die Formgebung
Aus dem Sumpfhaus gelangt das aufbereitete Rohmaterial über Transportbänder in den Doppelwellenmischer und durch die Vakuumkammer, in der es entlüftet wird, in die Presse. Röben wendet drei verschiedene Verfahren zur Herstellung der Klinkersteine an:
Das Strangpressverfahren. Hier wird der Ton durch eine Schnecke zum Mundstück der Presse herausgedrückt. Der rechteckige Strang wird am Abschneider mit Drähten auf die gewünschten Klinkerdicken geschnitten.
Das Handformverfahren. Fast wie in alten Zeiten wird der Ton (heutzutage maschinell) in Formen geworfen, überschüssiger Ton abgestrichen und anschließend aus der Form kopfüber auf ein Blech geschlagen. Nur so entstehen die gequetschten, rustikalen Narbungen auf den Sichtflächen der Ziegel.
Die Wasserstrich-Presse. Außergewöhnlich nasser Ton wird mit Stempeln durch Stahlrahmen gepresst. Der Klinker erhält dadurch an seinen Sichtseiten seine einzigartige, riefige Backsteinoberfläche. Nach Ihrem Erfinder wir diese Presse auch Petersen-Presse genannt.
Die so entstandenen Rohlinge sind zunächst zwischen 7% und 12% größer als der fertige Ziegel. Das anschließende Trocken und Brennen führt zu einem Schwindungsprozess, in dem der Ziegel sein gewünschtes Endformat annimmt.
Trocknen
Die in feuchtem Zustand geformten Rohlinge werden in Trockenkammern bei Temperaturen bis zu 100° C langsam getrocknet. Dazu wird die Abwärme aus dem Brennofen genutzt - ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Ziegelproduktion. Die getrockneten Klinker-Rohlinge werden dann nach einem festgelegten Setzschema so auf die Ofenwagen gestapelt, dass zwischen ihnen ein ausreichender Abstand für die Durchströmung mit heißer Luft beim Brennvorgang verbleibt. Auf den Ofenwagen werden die Rohlinge dann in den Tunnelofen gefahren.
Brennen
Die Rohlinge werden während der Durchfahrt des Ofenwagens im Tunnelofen gebrannt. Bei Temperaturen von über 1.100° C erfahren die Rohstoffkomponenten durch chemische Umwandlung die so genannte Sinterung. Dabei entsteht aus der körnigen Tonmasse der charakteristische, feste Scherben des Klinkers. Während des Brennvorgangs durchlaufen die Rohlinge zunächst die Aufheizzone, dann die eigentliche Brennzone und danach die Abkühlzone. Sie werden dabei langsam erwärmt, gebrannt und allmählich wieder abgekühlt, damit keine Spannungsrisse entstehen. Unsere Öfen sind mit ihren Aufheiz- und Abkühlzonen bis zu 250m lang, der gesamte Brennvorgang dauert etwa 72 Stunden.
Energiemanagement
Röben verwendet ausschließlich Erdgas zum Brennen der Klinker, das besonders rückstandsarm verbrennt. Nahezu geschlossene Wärmekreisläufe, bei denen die Abwärme des einen Prozesses zur Optimierung eines anderen Produktionsschrittes eingesetzt wird, senken den Energieverbrauch spürbar. So wird z.B. die Abwärme der Öfen zur Trocknung der Rohlinge in der Trockenanlage verwendet. Ein modernes Energiemanagementsystem ermöglicht weitere Optimierungen. So kann man sicher sein, sich mit einem Klinker für eine nachhaltige Fassade zu entscheiden.