Wohnen und Arbeiten - Areal Suttergut, Burgdorf (CH)
Photo © Röben
Auf einem Gelände der Schweizer Gemeinde Burgdorf, auf dem bis vor einigen Jahren die Aebi & Co. AG noch Landmaschinen produzierte, wurde nun nach den Plänen von Leutwyler Partner Architekten, Zürich, das das Wohn- und Arbeitsquartier „Suttergut“ fertiggestellt. Klinker: SHEFFIELD.
Die Stadt Burgdorf und die Alfred Müller AG als Eigentümerin wollten auf dem großen innerstädtischen Areal, in direkter Nähe zum Bahnhof, ein attraktives, lebendiges und gut durchmischtes Quartier entwickeln, das zu einer Aufwertung des Standorts Burgdorf beitragen sollte. Das Gebäudeensemble „Suttergut“, mit seinen Gassen und erlebnisreichen Zwischenräumen, schafft Orte der Begegnung für Anwohner und Bewohner der angrenzenden Wohngebiete.
Hochwertiges Klinkermauerwerk
Erstellt wurden zwei Gebäude mit zusammen 78 Mietwohnungen und ein Haus mit 36 Eigentumswohnungen. Von Anfang an hatten die Architekten vorgesehen, die Baukörper nicht homogen zu gestalten. Die Gebäudehüllen sind daher unterschiedlich verputzt bzw. mit Eternit gestaltet, womit typische Merkmale der umliegenden industriellen Bebauung aufgenommen und neu interpretiert werden. Sie bilden gemeinsam mit der sanierten «Alten Schreinerei» ein heterogenes Ensemble.
Der südliche Baukörper mit den Eigentumswohnungen jedoch sollte eine besonders hochwertige Fassade erhalten. So kam hier der Röben Klinker SHEFFIELD in einer massiven, zweischaligen Konstruktion zum Einsatz. Beschleunigt und kostenoptimiert wurde der Bauprozess durch den Einsatz von Ziegel-Fertigteilen: „Stürze und Brüstungen wurden im Röben Werk vorgefertigt und just in time zur Baustelle geliefert. Die Verfugung erfolgte auf der Baustelle, so dass Übergänge zwischen konventionellem Mauerwerk und Fertigteilen nicht sichtbar sind“, erläutert Adrian Zemp, Projektleiter des Generalunternehmers Alfred Müller AG.
Altes und Neues zusammengefügt
Die wertige Anmutung und die robuste, energetisch optimierte Konstruktion haben die Käufer dann auch überzeugt. Die Etagen- und Attika-Wohnungen mit 2½, 3½ und 4½ Zimmern zeichnen sich durch kluge, flexibel möblierbare Grundrisse, helle Räume mit offenen Küchen und großzügige Balkone aus. Den modernen und komfortablen Innenausbau durften die Käufer aktiv mitgestalten. Zusätzlich entstanden rund 1300 Quadratmeter Gewerbefläche mit großen Fensterflächen: Das Erdgeschoss der Gebäude in der Lyssachstrasse lässt sich in bis zu 12 Dienstleistungsflächen von 36 – 400 m² unterteilen
Die drei eigenständigen Neubauten führen die großmassstäbliche Struktur der bestehenden Fabrikgebäude beidseits der Lyssachstrasse weiter. Die Gliederung des verklinkerten Baukörpers vermittelt mit ihren Einschnitten dabei zwischen den großen Volumina der alten Industriearchitektur und der eher kleingliedrigen, privaten Bebauung der angrenzenden Wohngebiete. So wird Altes und Neues zu einem neuen Stadtteil zusammengefügt. Grünbereiche an den Rändern werten das Areal auf und bilden sanfte Übergänge zu den bestehenden Wohnquartieren.
Planung: Leutwyler Partner Architekten, Zug/Zürich (CH)
Klinker SHEFFIELD
Fotos: Manuel Stettler, Burgdorf/Bern (CH)