Souverän behauptet - Wohngebäude in Ebikon (CH)
Foto © RöbenDie Mall of Switzerland in Ebikon bei Luzern ist das größte Einkaufszentrum der Zentralschweiz. Wie man sich auch in einem solch schwierigen städtebaulichen Umfeld behaupten kann, zeigt die in direkter Nachbarschaft der Mall mit insgesamt 191 Mietwohnungen fertiggestellte Wohnüberbauung „EbiSquare“ - Röben Klinkerriemchen WESTERWALD bunt auf WDVS.
Klinker trotzen der Verschmutzung
Das markant mit roten Klinkern gestaltete Ensemble setzt sich zusammen aus drei unterschiedlich großen, wechselweise fünf- bis siebengeschossig ausgebildeten Baukörpern, die als aufgelockerte Blockrandbebauung einen begrünten Innenhof umschließen. Zusätzlich belebt wird das von TSG Architekten aus Luzern geplante Projekt durch die unregelmäßig abgeschrägten, in Richtung Südwesten leicht absteigenden Dachsilhouetten. Die ungewöhnliche Formgebung vermittelt geschickt zwischen dem in nordöstlicher Richtung angrenzenden Einkaufszentrum und den in gegenüberliegender Richtung gelegenen, deutlich flacheren Industriebauten der Schindler AG. Im Zusammenspiel wird eine optimale Besonnung der Wohnungen und des halbprivaten Innenhofs erreicht.
Um den kraftvollen Charakter der oberhalb einer Tiefgarage aufsteigenden Wohnanlage zu unterstreichen und einen städtebaulichen Akzent inmitten der heterogenen Umfeldes zu schaffen, hatten sich die Planer schon frühzeitig auf die Verwendung von roten Klinkerriemchen festgelegt: „Wir haben nach einem Material gesucht, mit dem wir die mächtigen Baukörper aus einem Guss bekleiden konnten und das gleichzeitig den großen Nachbarbauten optisch standhalten kann“, erklärt Projektarchitekt Andreas Leu. „Wichtig war uns außerdem eine hohe Widerstandsfähigkeit der Fassade gegen die Verschmutzung durch die nahe gelegene Eisenbahntrasse.“
Stehende Klinker
Die auf einer Fläche von 9.000 Quadratmeter verwendeten Röben-Klinkerriemchen WESTERWALD bunt überzeugten nicht nur durch ihre dauerhaft hohe Qualität, sondern auch durch ihr rot-buntes Farbspiel. Um ein lebendiges und individuelles Fassadenbild zu erzielen, setzten die Planer auf einen Mix aus drei unterschiedlichen Formaten, die zudem noch jeweils hochkant auf dem darunter liegenden Wärmedämmverbundsystem verklebt wurden: Neben dem Normalformat von 240 x 14 x 71 Millimetern und dem schmalen DF-Format von 240 x 14 x 52 Millimetern kam dabei auch ein Sonderformat von 240 x 14 x 90 Millimetern zum Einsatz. Die drei Formate wurden auf der kompletten Fassade vermauert und auch für Stürze und Laibungen verwendet. Für sämtliche Ecken und Laibungen wurden zusätzlich spezielle gleichschenklige Sonder-Winkelriemchen in den Abmessungen 240 x 14 x 90/90, 240 x 14 x 71/71 und 240 x 14 x 52/52 Millimetern angefertigt.
Hervorgehoben wird der dynamische Eindruck durch eine Ausführung im Wilden Verband mit hellen Fugen. Im Zusammenspiel mit den bündig eingelassenen Fensterflächen sowie den dunklen Fensterrahmen und Balkonbrüstungen ist eine kraftvoll-bewegte, aber dennoch zurückhaltende Fassade entstanden, die auf den ersten Blick den individuellen Charakter des Projektes unterstreicht.
Planung: TGS Architekten AG, Luzern
Fotos: Cornelia Suhan