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"Literator" - Wohnbebauung Moskau (RU)

Foto © Röben - Nikhail Serebrainikov

Im zentral gelegenen, dreiseitig vom Fluss Moskva eingefassten Moskauer Stadtteil Khamovniki wurde vor kurzem die exklusive Wohnbebauung „Der Literator“ fertiggestellt. Die von dem renommierten Moskauer Architekten Sergey Kisselev geplante Anlage umfasst fünf unterschiedlich große, dabei bewusst abwechslungsreich detaillierte Baukörper mit wechselweise drei bis sechs Geschossen, die gemeinsam eine geschlossene „Stadt in der Stadt“ bilden.

Der überwiegende Teil der Neubauten wurde mit Klinkerfassaden gestaltet, in einigen Bereichen kamen alternativ auch helle Kalksteinplatten zum Einsatz.


Der Name „Literator“ bezieht sich auf den russischen Schriftsteller Lew Nikolajewitsch Tolstoi: Als Graf lebte er während seiner Moskau-Aufenthalte im 19. Jh. standesgemäß mit Personal in den direkt an das Baugebiet angrenzenden Häusern, die jetzt – inzwischen aufwändig restauriert - das Tolstoi-Museum beherbergen.


Ruhige, kleinteilige Strukturen

Das Raumprogramm umfasst 182 Appartements mit Größen zwischen 77 und 297 Quadratmetern. Darüber hinaus wurden Gästewohnungen, ein Concierge-Konzept, ein Kindergarten, mehrere Geschäfte, ein Café sowie ein Fitnesscenter integriert. Eine zweigeschossige Tiefgarage macht es außerdem möglich, das gesamte Areal autofrei zu halten.


Die Grundrissanordnung der Bebauung mit einem langgestreckten Block und vier orthogonal daran anschließenden Volumen schafft ein abwechslungsreiches Raster von Wegen und Plätzen, das direkt an traditionelle städtebauliche Typologien im Stadtteil Khamovniki anknüpft. Zusätzliche Qualität erhält die Anlage durch eine betont variantenreiche Architektur: „Im Zusammenspiel ist eine angenehme und ruhige Umgebung mit bewusst kleinteiligen Strukturen entstanden, bei der jeder Abschnitt einen eigenen architektonischen Charakter aufweist“, erklärt Projektarchitekt A. V. Medvedev das Konzept. Ein wichtiger Baustein dazu sind die Fassaden mit ihren zahlreichen Vor- und Rücksprüngen, den französischen Balkonen und Loggien sowie den teilweise schräg zurückliegend eingearbeiteten, dabei mit hellem Jura-Kalkstein eingerahmten Holzfenstern.


Kunstvolle Klinkerfassaden

Ein gelungener Blickfang sind die mit großer handwerklicher Kunst gestalteten Klinkerfassaden, bei deren Ausbildung die Planer ganz bewusst auf alte Techniken zurückgegriffen haben. Eine Besonderheit zeigt dabei der leicht vorgelagerte dreigeschossige Baukörper in Richtung Norden, wo die einzelnen Steine in Analogie zu den schräg zurückliegenden Fenstern jeweils leicht diagonal vermauert wurden. Verstärkt wird der Effekt durch die abgetreppte „Rundung“ der Fassade; im Zusammenspiel der unterschiedlichen Techniken hat die Fassade damit eine fast schuppenartige Textur erhalten. Im südwestlich angrenzenden Baukörper findet sich hingegen ein Mauerwerksabschnitt, bei dem jeder dritte Stein um etwa vier Zentimeter aus der Fassade vorkragt, so dass eine regelmäßige dreidimensionale Struktur mit expressivem Charakter entstanden ist.


Um das abwechslungsreiche Fassadenbild durch einen individuellen Stein zu betonen, griffen die Planer auf das BRICK DESIGN® von Röben zurück. Die speziell für das Projekt entwickelte Sortierung besteht aus unterschiedlichen Anteilen vier verschiedener FORMBACK Handform-Verblender. Die Steine betonen mit ihrer rauen Oberfläche den handwerklichen Charakter der Fassaden und harmonieren gleichzeitig mit den sonst verwendeten Materialien Holz und Sandstein. Hervorgehoben wird die Wirkung der Klinkerfassade durch die Wahl des nur 210x115x65 Millimeter großen Waal-Dickformats im Läuferverband mit dunklen Fugen.




Planung: Sergey Kisselev & Partners, Moskau

Fotos: Fotodesign Nikhail Serebrainikov