Dornbirn (A): Wohnanlage "Villen im Park"
Foto © RöbenIn Dornbirn/Österreich entstand eine kleine aber feine Wohnanlage mit elf Wohneinheiten, die allein durch ihre Fassadengestaltung aus Röben-Klinkern die Blicke der Passanten und Besucher auf sich zieht.
Das gesamte Konzept ist so gut gelungen, dass es mit dem Preis für herausragende Ziegelarchitektur des Verbandes Österreichischer Ziegelwerke (VÖZ), dem „Austrian brick and roof award 13/14“ (ABARA) in der Kategorie „Fassadengestaltung mit Ziegel und Klinker“ ausgezeichnet wurde.
Grüner Bezirk
Der Ort Dornbirn im österreichischen Vorarlberg besticht durch seine zahlreichen Villen aus der Blütezeit der Textilindustrie Anfang des 20. Jahrhunderts. Wegen seiner vielen Parkanlagen wird der Ortsteil Dornbirn-Oberdorf auch als grüner Bezirk bezeichnet.
Der Entwurf mit seinen vier- bzw. fünfgeschossigen Wohnbauten reagiert in seiner Kubatur, Höhe und Materialisierung auf die umliegende Bebauungsstruktur. Ebenso wurde auf die bestehende Topografie mit der Hanglage und den wunderbaren Baum- und Pflanzenbestand größtmögliche Rücksicht genommen. Ziel des Architekturbüros von Christian Lenz war es, die qualitativ hochwertige Wohnanlage mit der Grünanlage behutsam in das intakte räumliche Ortsgefüge einzugliedern.
Hochwertige Baustoffe
Der westseitig gelegene, viergeschossige Baukörper verfügt über sieben, das im Osten gelegene, fünfgeschossige kleinere Gebäude über vier Wohneinheiten. Die Grundrisse bieten viel Raum und sind flexibel gestaltet. Die Baukörper sind geprägt durch ihre großzügig überdachten Balkone und Terrassen, die nach Süden und Westen ausgerichtet sind. Vom Bauherrn wurden ausdrücklich keine raumhohen Fenster gewünscht, vielmehr war wenig Einsehbarkeit gefordert. Durch die Ausrichtung der Häuser zueinander sind dennoch herrlichen Ausblicke ins Grüne garantiert.
Die Wohnanlage wurde als Massivbau mit vorgehängter wärmegedämmter Klinkerfassade konzipiert. Bei der Auswahl der Baustoffe wurde großer Wert auf hochwertige Materialien gelegt. Der erdtonfarbene Klinker der Fassade, der grünliche Naturstein als Plattenbelag für den Vorplatz und Sichtbetonwände mit Holzmaserung sorgen für ein abgestimmtes Erscheinungsbild der gesamten Anlage.
Klinker-Sondersortierung mit farbiger Durchmischung
Der Klinkerbau wird durch seine großzügigen, regelmäßig verteilten Terrassen- und Fensteröffnungen sowie das zurückgesetzte Dachgeschoss gegliedert. Als Vormauerziegel haben sich Bauherr und Architekt für den Röben Handformverblender MOORBRAND torf-bunt in einer Sondersortierung entschieden. Die Wahl des erdtonfarbenen Ziegels in bunter Mischung resultierte aus der Buntheit des Umfelds der Wohnanlage. Diese farbige Durchmischung der Klinker verleiht der Regelmäßigkeit und strengen Geometrie etwas Spielerisches; Individualität und handwerkliche Qualität werden betont. Im Treppenhaus wird die Ziegelwand aufgebrochen und lässt das Tageslicht wie durch einen Filter durch Öffnungen nach innen fallen. Für die Ausbildung der Stürze wurden Ziegel-Fertigbauteile von Röben verwendet.
Neben den optischen Gesichtspunkten fiel die Entscheidung, Ziegel zu verwenden, auf Grund der Hochwertigkeit und Dauerhaftigkeit einer solchen Fassade. Die Widerstandsfähigkeit gegenüber extremen Witterungseinflüssen und die geforderten Energiekennwerte des Gebäudes waren weitere Gründe für die Wahl der zweischaligen Bauweise mit Klinkern. In der Herstellung umweltfreundlich, ist das Material zudem langlebig und nahezu wartungsfrei. Ein weiterer Vorteil für die Bewohner ist das gute Raumklima auf Grund des hohen Speichervermögens des Backsteins.
Ökologische Aspekte wurden stark berücksichtig
Aus brandschutztechnischen Gründen wurde als Dämmmaterial Mineralwolle verwendet. Als alternatives Energiesystem dient eine Wärmepumpe mit Erdsonden, über welche der gesamte Energiebedarf von Heizung und Warmwasser gedeckt wird.
Viel Wert wurde auch auf die Gestaltung der Außenanlagen gelegt. Um die Erdgeschosswohnungen vor Einblicken zu schützen, wurden streng geschnittene Blöcke aus immergrünen Eiben errichtet. Die Holzterrassen werden bis zu dieser Begrenzung weitergezogen, so entstehen Terrassenbereiche unter Dach ebenso wie unter freiem Himmel.
Architekt: Christian Lenz GmbH
Fotos:
Patrick Weber
Norbert Prommer