École au Luxe - Schule in Hollerich (LUX)
Foto © Röben/André NullensDer nach Plänen des vor Ort ansässigen Büros architecture & urbanisme 21 entwickelte Schulkomplex ergänzt das bestehende, noch aus der Gründerzeit stammende Ensemble der Grundschule um ein dringend benötigtes neues Foyer sowie um weitere Räumlichkeiten und Angebote. Auf drei Ebenen stehen dabei insgesamt 4.400 Quadratmeter Bruttogeschossfläche zur Verfügung. Klinker: Röben WIESMOOR kohle-bunt
Die rund 120.000 Einwohner zählende Stadt Luxemburg ist nicht nur die Hauptstadt des gleichnamigen Großherzogtums, sie ist auch ein bedeutender Finanzplatz und neben Brüssel und Straßburg außerdem Verwaltungssitz der Europäischen Union. Im zentral gelegenen Stadtteil Hollerich wurde hier der hochwertig ausgeführter Klinkerneubau der Grundschule Ecole Fondamentale Hollerich fertiggestellt.
Um die eng bemessene Grundstücksfläche optimal zu nutzen und dabei wenig von der bestehenden Grün- und Spielplatzflächen zu besetzen, ergänzten die Planer den Bestand um einen schmalen zweigeteilten Baukörper, der in Richtung der nordwestlich angrenzenden Kreuzung Rue Antoine Meyer/Rue Raymond Poincaré in einer leicht zurückliegenden Eingangshalle mündet. Die moderne Formgebung, die hochwertig gestalteten Klinkerfassaden und die nach Nordosten gezielt platzierten vertikalen Fenster schaffen dabei einen markanten Kontrast zu dem mit Sandsteinsockeln und hellen Putzfassaden gestalteten Bestand sowie zu den hell verputzten Wohnhäusern entlang der Straße Rue Antoine Meyer. Die Verbindung zum Altbau erfolgt über eine zweigeschossige Verbindungsbrücke.
Zentraler Blickfang ist der neu geschaffene Eingangsbereich. Um einen erlebbaren Übergang zwischen Innen und Außen zu schaffen und die Kinder so in den Neubau zu „begleiten“, entwickelten die Planer ein weitgehend geschlossenes Volumen, das oberhalb des großzügig verglasten Erdgeschosses weit über den Eingangsbereich vorkragt: „Ganz bewusst ist eine einladende Geste entstanden, die die Kinder vor der Witterung schützt und sie bereits im Außenraum in Empfang nimmt“, erklärt Architekt Peter Schäfer, Projektleiter von AU21. Im weitgehend geschlossenen Obergeschoss zählt ein tief zurückliegendes horizontales Fensterband zu den wenigen Öffnungen des betont massiven Klinkervolumens.
Kraftvoll-rustikale Ausstrahlung
Für die Außenhülle entschieden sich die Architekten für den Röben Handstrichziegel WIESMOOR kohle-bunt im 240 x 115 x 71 Millimeter großen Normalformat. Der Stein überzeugte vor allem durch seine moderne, aber dennoch kraftvoll-rustikale Ausstrahlung, mit der sich der Neubau harmonisch in den städtebaulichen Kontext einfügt: „Ganz wichtig war uns außerdem, dass der Stein mit seiner Materialität die Präsenz des auskragenden Bauteils verstärkt“, erklärt Architekt Peter Schäfer, der Projektleiter von AU21. Verstärkt wird der Eindruck durch die Ausbildung des Mauerwerks im Wilden Verband mit dunklen Fugen. Im Zusammenspiel mit den schlanken schwarzen Fensterrahmen ist damit ein ebenso abwechslungsreiches wie wertiges Fassadenbild entstanden.
Um das Mauerwerk fachgerecht und kostengünstig ausbilden zu können, wurden vorgefertigte drei- bzw. fünfschichtige Läuferstürze in aufgelegter und abgehängter Form eingesetzt. Vorgefertigte Deckenplatten mit Klinkeruntersicht ermöglichten außerdem eine fachgerechte Ausbildung der vorkragenden Gebäudeteils sowie der zurückliegenden Eingangsbereiche. Ebenso wurden spezielle Formsteine an den nicht rechtwinkligen Mauerwerks-Ecken integriert, um die Ecken fachgerecht und sauber ausführen zu können. Im Bereich der Gehbehinderten-Rampe kamen zudem vorgefertigte Röben-Mauerwerksabdeckungen als oberer Abschluss zum Einsatz.