Klinker
Klinkerriemchen
WASSERSTRICH
hellrot-bunt

Auftakt! – Bürogebäude „Leuchtturm“, Dortmund

Foto © Röben/Cornelia Suhan

Der Dortmunder Hafen wandelt sich. Sichtbarer Auftakt für die Umstrukturierung des Standorts zum lebendigen Kreativquartier ist das Bürogebäude „Leuchtturm“. Klinker: Röben WASSERSTRICH hellrot-bunt.

Mit einer Fläche von 1,7 Quadratkilometern und einem jährlichen Warenumschlag von drei Millionen Tonnen Schiffsgütern ist der 1899 gemeinsam mit dem Dortmund-Ems-Kanal eröffnete Hafen in Dortmund der größte Kanalhafen in Europa. Entlang der Speicherstraße am östlichen und südöstlichen Rand des Areals siedeln sich aktuell Unternehmen aus der Kreativ- und Digitalindustrie an. Parallel dazu soll eine belebte Uferpromenade mit Cafés und Restaurants entstehen, um so neue Arbeits- und Freizeitqualitäten für die gesamte Stadt zu schaffen.

 

Ein bedeutsamer erster Baustein für die angedachte Transformation vor Ort ist das vor kurzem entlang der Uferpromenade fertiggestellte Bürogebäude „Leuchtturm“. Der nach Plänen von Höhne Architekten aus Stuttgart entwickelte Backsteinbau bietet auf sechs Ebenen stützenfreie und frei einteilbare Bürofläche für Start-up-Unternehmen und Firmen aus dem Bereich neuer Technologien. Als Ankermieter ist bereits das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik (ISST) eingezogen. Im Erdgeschoss steht neben dem Eingangsfoyer ein Konferenzzentrum zur Verfügung, auf der oberen Ebene findet sich unter dem begrünten Dach eine vorgelagerte Dachterrasse als Event-Bereich.

 

„Durch seine prominente Lage am Schnittpunkt zwischen der Uferpromenade und der westlich angrenzenden Kanalbrücke Sunderweg kommt dem Neubau eine wichtige städtebauliche Bedeutung zu“, erklärt Architekt Christoph Höhne. „Um hier eine optimale Lösung zu erreichen, haben wir den Neubau als plastisch differenzierten Solitär entwickelt, der sich mit seiner Eingangsstirn zum neu geschaffenen Santa-Monika-Platz nach Osten orientiert.“ In Richtung der Brücke ist das Gebäude dagegen um ein Geschoss niedriger ausgebildet, um so die Traufhöhen des gegenüber gelegenen Gebäudes und des weiter nördlich sich anschließenden Alten Hafenamtes aufzunehmen; einem der wenigen in dem Areal noch erhaltenen Gebäude aus Wilhelminischer Zeit.

 

Abwechslungsreiche Fassadengestaltung und gebäudeintegrierte Treppenanlage

Charakteristisch für die Architektur ist die abwechslungsreiche Fassadengestaltung: Das Sockelgeschoss haben die Planer vergleichsweise geschlossen ausgebildet, in den darüber gelegenen Ebenen sorgt eine großzügig geöffnete, von schmalen Brüstungsbereichen untergliederte Rasterfassade aus rotem Backstein für einen maximalen Außenbezug und Tageslichteinfall. Als zentrales architektonisches Element fungiert die gebäudeintegrierte Treppenanlage, die eine attraktive fußläufige Verbindung zwischen der Uferpromenade und der auf Höhe des zweiten Obergeschosses verlaufenden Kanalbrücke ermöglicht. Im ersten Obergeschoss des Neubaus – und damit auf halber Höhe der Treppenanlage – haben die Planer eine tief zurückliegende öffentliche Terrasse integriert. Die erhöhte Lage ermöglicht dabei schöne Ausblicke über das gesamte Hafengebiet.

 

Backsteinrote Klinkerfassade

„Die Verwendung eines roten Klinkers stand bereits im Vorfeld fest, um so das ortstypische Fassadenmaterial aufzugreifen und bei aller Modernität und Eigenständigkeit die umgebende gewachsene Industriekultur des Hafengebietes baulich weiterzuführen“, begründet Christoph Höhne die Materialwahl für das Gebäude. Ein wichtiger Bezugspunkt war dabei die rote Backsteinfassade des denkmalgeschützten Alten Hafenamtes, das 1898 im Stil der Neorenaissance errichtet wurde.

 

„Für die Suche nach dem am besten geeigneten Stein für unser Konzept haben wir uns dann viel Zeit genommen“, blickt Christoph Höhne zurück. In enger Absprache mit dem Bauherrn, der Dortmund Leuchtturm GmbH & Co. KG (Hofschröer Projektbau aus Lingen zusammen mit Apodo Bauen + Wohnen aus Dortmund), fiel die Wahl auf den Röben Handform-Verblender WASSERSTRICH hellrot-bunt im Normalformat: „Der Stein schafft mit seiner rustikalen Materialität einen schönen Kontrast zu den Bauteilen aus Sichtbeton und zu der Eisenglimmer-Farbgebung der Fensterelemente“, beschreibt Christoph Höhne den Eindruck. Zusätzlich betont wird der lebendige Fassadeneindruck durch eine Verarbeitung im Wilden Verband mit unregelmäßig gesetzten Läufern und Bindern sowie eine hellgraue Verfugung. Die Fensterstürze bestehen dabei in Anlehnung an die historische Industriebauweise aus IPE 160 Stahlträgern. Das Ergebnis ist eine hochwertig gestaltete Fassade, die sich organisch in das attraktive Umfeld des Dortmunder Hafens einfügt.

 

 

Planung: Höhne Architekten, Stuttgart