Urbane Ausstrahlung – Wohnhaus und Gesundheitszentrum in Kloten (CH)

Foto © Röben

Um – wie beim Objekt „Square“ - die Urbanität des Projektes zu betonen und auch bei diesem Neubau in der Kirchgasse fortzuführen, wurde mit Röben eine Sondersortierung des Klinkerriemchens WIESMOOR kohle-weiß entwickelt und gefertigt.

 

Die kleine Gemeinde Kloten bei Zürich ist vor allem durch ihren internationalen Flughafen Zürich-Kloten bekannt. Bereits 2008 wurde hier die Zentrumsüberbauung „Square“ fertiggestellt. Unmittelbar angrenzend an dieses Projekt haben die Planer jetzt einen weiteren großformatigen Klinkerbau realisiert, der neben der öffentliche Pflegestation der Stadt Kloten auch private altersgerechte Wohnungen und ein Gesundheitszentrum integriert.

Um die unterschiedlichen Nutzungen als gemeinsame Adresse zusammenzufassen und gleichzeitig den urbanen Maßstab des Standortes fortzuführen, haben die Planer den Neubau an der Kirchgasse als sechsgeschossigen Solitär mit großen Fensterflächen und vielfältigen Vor- und Rücksprüngen sowie flexibel gestalteten Loggien ausgebildet. Eine Besonderheit ist dabei das aufgesetzte Dachgeschoss mit seinen großen Panoramafenstern:  Dort befinden sich der Aktivitätsraum sowie das Wohlfühl- und Pflegebad. Das überwiegend durch verschiedene Gesundheitsdienstleister und eine Klinik genutzte Erdgeschoss wurde demgegenüber mit einer durchgehenden Schaufensterfront gestaltet.

Ungewöhnlicher Mauerwerksverband
Die auf das WDVS aufgebrachten, dabei zementgrau verfugten Riemchen verleihen dem Objekt die hochwertige Anmutung und den perfekten, wartungsarmen Wetterschutz einer Klinkerfassade.

Eine Besonderheit ist der durchgehende Stapelverband, der den streng orthogonalen Charakter der Architektur betont. Außerdem wurden die Riemchen in Felder mit unterschiedlicher Tiefe und mit unterschiedlicher Fugenausbildung aufgebracht. Felder mit ausgekratzten Fugen wechseln dabei mit Abschnitten, in denen die Fugen bündig mit der Klinkeroberfläche ausgebildet haben. Auf diese Weise ist ein differenziertes Licht-Schatten-Spiel entstanden, mit dem das Gebäude in die klassischen Abfolgen Sockel, Mezzanin, Normgeschoss und Attika gegliedert wird. Die Fenster der privaten Wohnungen wurden dabei innenbündig ausformuliert, die Schau-Fenster im Erdgeschoss sind im Kontrast außenbündig eingelassen.

Schweizer Minergie-P-Standard übertroffen
In allen Wohn- und Dienstleistungsräumen sind kontrollierte Lüftungen mit Wärmerückgewinnung installiert. Durch einen optimalen Fensterflächenanteil kann im Winter die passive Sonnenenergie genutzt werden. Daraus und mit der thermisch optimierten Dämmung der Gebäudehülle resultiert nur noch ein minimaler Heizbedarf. Die benötigte Energie wird mittels Wärmepumpe aus dem Grundwasser zur Verfügung gestellt. Insgesamt ist das Gebäude energieeffizienter als die verlangten Minergie- P-Anforderungen der Schweiz von 30,0 kWh/m² und unterschreitet mit einem Wert von lediglich 25 kWh/m²den vorgegebenen Endenergiebedarf.



Planung: Ernst Niklaus Fausch Architekten, Zürich
Fotos: Manuel Stettler, Burgdorf (CH)