Extreme Wetterereignisse wie Starkniederschläge, Hitzewellen und Stürme treten immer häufiger auf. Und viele  Hausbesitzer fragen sich, ob die Ziegel auf dem Dach wohl halten werden, wenn der nächste Sturm am Dach zerrt und rüttelt. In den seltensten Fällen werden Dachziegel dabei jedoch herausgeweht. Tatsächlich verursachen die Sogkräfte, die auf den windabgewandten Seiten oder an Rand- und Eckbereichen auftreten, meist die größeren Schäden. Diese Sogkräfte entstehen, wenn der Wind an einer Dachkante abgebremst wird und dahinter dann verwirbelt.

 

Randbereiche besonders gefährdet

Diese Rand- und Eckbereiche müssen deshalb auch am stärksten gesichert werden. In anderen Teilbereichen einer Dachfläche kann die Windlast hingegen so gering sein, dass bereits das Flächengewicht der Dachziegel ausreicht, um die Lasten aufzunehmen. In der Fachinformation "Windlasten auf Dächern mit Dachziegel- und Dachsteineindeckungen" des ZVDH werden die Windlasten auf Dächern mit Dachziegeln definiert, die Dachbereiche eingeteilt und die Anforderungen an die Befestigungen beschrieben.

 

Ob und wie das Dach in gefährdeten Bereichen gesichert werden muss, kann mit dem Planungstool unseres Partners FOS ermittelt werden. Dabei sind die erforderlichen Sicherungen je nach Dachziegelmodell, konstruktiven Gegebenheiten des Daches, der Gebäudehöhe  aber auch der topografischen oder geografischen Lage (man spricht hier von Windzonen) unterschiedlich.


Ganz einfach online berechnen
Mit dem Tool kann online und sofort die passende Sturmklammer ermittelt und die regelgerechte Verklammerung einer Dachfläche ausgerechnet werden. Das Berechnungstool befindet sich unter "Downloads/Drucken" auch an jedem Dachziegel. Der Nutzer wird dabei systematisch durch die Berechnung geführt: Nach Eingabe der Werte für die Lattung, Lage, Dachform und Gebäudehöhe erhält er eine Empfehlung für die korrekte Verklammerung der Dachziegel. Dabei werden jeweils die im System hinterlegten technischen Daten der gewählten Klammer- und Dachziegelmodelle zugrunde gelegt. Diese müssen dem Nutzer also nicht im Detail bekannt sein.

Anerkannte Regeln der Technik
Das Regelwerk des Deutschen Dachdeckerhandwerks entspricht den allgemein anerkannten Regeln der Technik und ist die Grundlage für eine sach- und fachgerechte Ausführung aller Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten. Mit der überarbeiteten DIN 1055-4, der DIN EN 14437 und der neuen Windzonenkarte sind auch die Anforderungen an die Sturmklammern gestiegen.

 

Bei Neueindeckungen kann man allerdings davon ausgehen, dass der Dachdecker die Sicherung der Ziegel den Fachregeln entsprechend vorgenommen hat. Der nächste Sturm kann also kommen.

 

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