Die Fassade dieses Siedlungshauses in Oldenburg, Baujahr 1958, war in einem schlechten Zustand: Die in den 1970er Jahren angebrachten Bitumenplatten mit dem Mauerwerksimitat waren verschlissen und an vielen Stellen schadhaft, die dahinter verborgene Putzfassade wies Risse und Feuchteschäden auf. Da also dringend eine Sanierung anstand, gleichzeitig aber auch eine energetische Verbesserung der Gebäudehülle erzielt werden sollte, wurden die Möglichkeiten einer Fassadendämmung durchgespielt.
Nur 60mm Außendämmung
Eine ungewöhnliche, aber sehr effektive Doppellösung war das Ergebnis der Überlegungen: Zunächst würde man die bestehende, rund 75mm starke Hohlschicht des alten Mauerwerkes im Ausblasverfahren mit Dämmstoff füllen, anschließend dann ein 60mm starkes Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) auf die ursprüngliche Putzfassade aufbringen. Mit dieser Lösung konnte vermieden werden, dass durch eine zu starke Außendämmung die Fenster in unnötig tiefen Leibungen liegen würden. Um gleichzeitig eine wartungsfreie, also kostengünstige Fassade zu erhalten und das Objekt auch optisch mit einer Klinkerfassade aufzuwerten, entschieden sich die Bauherren für ein WDVS mit diesmal echten Röben-Riemchen der Sortierung FORMBACK hellrot-bunt. Die Ausführung übernahm die Delmenhorster Firma Feith.
2800,- Euro Ersparnis jährlich
Grundlage der Entscheidung waren die Berechnungen des Oldenburger Baustoffhändlers Meyer & Sohn: Der U-Wert der alten Fassade (ca. 165m²) betrug 2,56 W/(m²K). Der errechnete U-Wert der neuen Gebäudehülle würde nur noch 0,26 W/(m²K) betragen. Aus der Summe aller Maßnahmen ergibt sich eine jährliche Heizkostenersparnis von mehr als 2800,- Euro, wenn nur die derzeitigen Energiepreise zugrunde gelegt werden. Die Kosten der Fassadensanierung beliefen sich auf rund 38.000,- Euro. Eine lohnende Investition also, denn da der von der EnEV geforderte Wärmeschutz bei Maßnahmen im Gebäudebestand hervorragend erreicht wird, waren die Bedingungen für Zuschüsse der KfW ebenfalls erfüllt.
Und gut für die Umwelt ist es auch noch: Die errechnete CO2-Einsparung beträgt mehr als 8 Tonnen pro Jahr.