Das gläserne Foyer ermöglicht gleichzeitig einen fließenden Übergang zu den nördlich angrenzenden Grünflächen.
Markanter Blickfang des Gebäudes ist seine elegant detaillierte Außenhülle aus Glas und roten Keramik-Klinkerriemchen, die sich abwechselnd in lang gestreckten horizontalen Bändern um die Fassade wickeln.
Präzise verarbeitete Winkelriemchen lassen keinen Unterschied zu massivem Klinkermauerwerk erkennen.
"Klinkerrriemchen sind aufgrund ihrer wertigen Oberfläche auch in punkto Nachhaltigkeit gegenüber Wärmedämmverbundsystemen mit Putzoberflächen wesentlich besser zu bewerten."

Die zur Unternehmensgruppe Freudenberg gehörende Freudenberg Haushaltsprodukte KG umfasst mehrere getrennt voneinander agierende Geschäftszweige – darunter auch die Vileda GmbH mit ihrer europaweit führenden Marke im Bereich Haushaltsreinigung. Für eine hochwertige architektonische Umsetzung ihres neuen Firmensitzes hatte das Unternehmen im Vorfeld der Planung einen beschränkten Wettbewerb durchgeführt, den das Architekturbüro BAURCONSULT aus Haßfurt für sich entschieden hatte.


Markanter Blickfang des Gebäudes ist seine elegant detaillierte Außenhülle aus Glas und roten Keramik-Riemchen, die sich abwechselnd in lang gestreckten horizontalen Bändern um die Fassade wickeln. Um einen hochwertigen Fassadeneindruck zu erreichen, kamen 77.000 Röben Klinker-Riemchen Westerwald bunt-glatt im schmalen DF-Format von 240 x 52  x 14 Millimeter zum Einsatz. Der durchgehend im Läuferverband geklebte und hell verfugte Klinker betont mit seiner freundlichen Ausstrahlung den modernen und offenen Charakter des Gebäudes und schafft gleichzeitig einen schönen Bezug zu dem hier in der Region weit verbreiteten roten Sandstein, der unter anderem beim Bau des Heidelberger Schlosses verwendet wurde.

„Die Entscheidung für die Klinker-Riemchen haben wir auch getroffen, weil das Material aufgrund seiner wertigen Oberfläche in punkto Nachhaltigkeit gegenüber Wärmedämmverbundsystemen mit Putzoberflächen wesentlich besser zu bewerten ist – die Fassade muss nicht mehr nachgestrichen werden und behält über die Lebenszeit ihre Farbigkeit. Bei der konstruktiven Umsetzung haben wir die Wahl für die Riemchen anstelle eines Vollsteins getroffen, da aufgrund der sehr hohen Dämmstärken von 240 Millimetern eine Vormauerung oder vorgesetzte Fertigteilelemente mit eingelegten Riemchen nicht mehr wirtschaftlich herstellbar wären.“

Die Fassade des Neubaus überzeugt aber nicht nur in optischer und wirtschaftlicher Hinsicht, sondern trägt durch ihren hochwertigen Dämmschutz auch zur Nachhaltigkeit des Gebäudes bei. Im Zusammenspiel mit einer intelligenten Gebäudetechnik, einer innovativen Baukernaktivierung sowie die Nutzung von Fernwärme gelang es den Energieplanern von EGS plan sogar, den jährlichen Energiebedarf des Gebäudes auf unter 100 Kilowatt je Quadratmeter zu senken. 2009 erhielt das Objekt daher das erstmals verliehene "Deutsche Gütesiegel Nachhaltiges Bauen" in Silber.

 

Das Gütesiegel wird gemeinsam vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen e. V. (DGNB) vergeben. Es bewertet alle Aspekte des nachhaltigen Bauens: Dazu zählen ökologische, ökonomische und soziokulturelle Faktoren, aber auch technische Qualität, Prozess- und Standortqualität. „Die Auszeichnung hat uns natürlich sehr gefreut“, so Architekt Peter Kuhn. „Die Zertifizierung war gar nicht das eigentliche Ziel. Deshalb ist es umso schöner, dass uns mit dem Gebäude ein Vorbild für nachhaltiges Bauen in Deutschland gelungen ist.“

Planung: BAURCONSULT Architekten + Ingenieure, Haßfurt